Mittwoch, 14. April 2010
Möglichkeiten aus der Sucht? Rar und kompliziert.
Ich empfinde es als traurig, dass es so wenige Möglichkeiten gibt, um aus der Sucht zu gelangen. Man muss doch tatsächlich 2 Wochen auf die geschlossene Station, anschliessend wohlmöglich noch 3 Monate in die offene Irrenanstalt. Ersteres mögen noch viele durchhalten, letzteres kaum noch jemand. Im Gegenteil, diese Aussicht schreckt eher vor dem ersten Schritt ab, und somit davor, überhaupt etwas zu unternehmen.

Spricht man den Hausarzt an, entgegnet dieser, ambulanter Enzug nicht möglich oder nicht empfehlenswert, gehen sie in die Klinkk. Jener Hausarzt, bei dem seit neuestem alles, wirklich alles, sämtliche Beschwerden von H verursacht werden. Selbst ein Beinbruch wäre sicher das Resultat des Konsums von H. Sie haben Sodbrennen? Lassen sie das Zeug weg! Magen-/Darmprobleme? Alles davon! Sie brauchen keine Magen-/Darmspiegelung! Entziehen sie, dann wird alles besser! Überweisung zum Psychodokter? Kein Psychotherapeut wird sie behandeln, wenn sie nicht vorher entzogen haben. Da kann man ruhig sagen, man wolle das selber machen und benötige lediglich Unterstützung in Form einer Psychotherapie, mehr nicht, um das Problem bei der Wurzel angehen zu können. Verrückt.

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